Jury-Leitfaden

Dieser vorläufige Jury-Leitfaden wird beim SDL 2024 versuchsweise ausprobiert und evaluiert.

Zum Selbstverständnis des SDL

Der Bundeswettbewerb Schultheater der Länder (SDL) ist mit seinen Länderfestivals das größte Schultheaterfestival in Europa. Er präsentiert in der Festivalwoche die Vielfalt von Schultheater aller Schulformen und Schulstufen aus allen 16 deutschen Bundesländern. Schultheater Ist Ländersache. Grenzen überschreitender Dialog und Fortbildung sind uns wichtig. 

Das SDL zeigt beispielhaftes Schultheater, das durch seine ästhetische und soziale Vielfalt impulsgebend für die schulische Praxis ist. Die Begegnung unterschiedlichster Spielgruppen und Formen von Schultheater (auch im Sinne der Diversität und Inklusion) ist für uns bei der Auswahl der Spielgruppen für das Festival zentral. 

Das SDL steht unter einem jährlich wechselnden FOKUS-Thema, das inhaltliche oder formale Impulse gibt und den forschenden Arbeitsschwerpunkt hin zum Schultheater der Länder-Festival setzt. Die Aufführungen und das FOKUS-Thema werden durch die Fachtagung in verschiedenen Austauschformaten, in Nachgesprächen und Fachforen spielerisch und auf Augenhöhe künstlerisch erforscht. Der FOKUS SCHULTHEATER dokumentiert und reflektiert im Zusammenspiel von Theorie und Praxis die in der Mediathek aufgezeichneten Aufführungen und macht sie einem breiten Publikum zugänglich. Damit trägt das SDL entscheidend zur Qualifizierung des Fachs Theater bzw. Darstellendes Spiel in der Schule bei.

Folgende Fragen können der Jury bei der Auswahl der Gruppen helfen:

  • Wird ein eigenständiger Umgang der Spielenden mit dem Fokus-Thema sichtbar?
  • Wird die Interessenslage und Eigenständigkeit der jungen Theaterschaffenden erkennbar?
  • Hat die Inszenierung aktuelle Relevanz? Setzt sie sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander?
  • Arbeitet die Gruppe mit ästhetischen Mitteln bzw. geht die Inszenierung über das reine Erzählen einer Geschichte hinaus (künstlerische Vieldeutigkeit, Abstraktion)?
  • Wird eine eigene Haltung der Spielenden erkennbar?
  • Wird eine eigene Spielvorlage entwickelt?
  • Wird das Spiel als Möglichkeit genutzt, sich selbst in verschiedenen Rollen kennen zu lernen und Figuren aus sich selbst zu entwickeln?
  • Wird durch das Zusammenspiel die Spielfreude des Ensembles deutlich?
  • Schafft die Aufführung eine Verbindung (Resonanzraum) mit dem Publikum?
  • Zeigt die Arbeit eine Bewusstheit für Diversität? Zeigt die Inszenierung einen diskriminierungssensiblen und privilegienbewussten Umgang mit theatralen Zeichen?
  • Geht die Inszenierung ein Wagnis ein?
  • Setzt das Ensemble etwas aufs Spiel?

SDL-AG, Stand 5.5.2024